Auf meiner Wanderung am Montag zum Bruder Klaus im Flüeli Ranft bin ich an einem Wald vorbeigekommen, und plötzlich stand ein gackerndes Huhn am Waldrand und hinderte mich am weitergehen. Es gackerte so laut, dass ich bald merkte, das Huhn war in Not, es hat sich von seinem Hühnergarten in den Wald verirrt. Ohne es mir einzubilden, es wirkte hilflos und bittend wenn nicht flehend !
Ich habe mir die Situation, und was zu tun ist, rasch überlegt. Die Gegend kenne ich gut, ich weiss aber nicht wie dieses Gebiet heisst, es ist in der Nähe der Kapelle Mey. Es hat umliegende Bauernhöfe,mehrere, also ein schwieriges Unterfangen zu überlegen wohin das Huhn gehört.
Ich versprach ihm Hilfe zu holen.
Im ersten nahen Haus habe ich geläutet, eine genervte gut gekleidete Frau kam die Stiege herunter, mit Zigaretten und Autoschlüssel in der Hand. Mein Anliegen liess sie so kalt, dass sie mir kurz und bündig sagte, dass es sie nicht interessiere ob jetzt ein Huhn im Wald sei oder nicht. Die Telefonnummer des nächsten Bauernhofs wollte sie mir auch nicht geben.
Beim nächsten Haus hatte ich Glück, eine junge nette Frau hörte mein Anliegen und versprach mir sich um das Huhn zu kümmern, sie werde dem nahen Bauernhof Mitteilung geben.
Ich war von Herzen erleichtert und dankte ihr sehr.
Beim weiter Wandern hatte ich ein verlässliches Gefühl, dass das Huhn wieder nach Hause fand.
Dieses laut gackernde bittende Huhn hat meine Seele berührt.